Ernährungsmedizin - Der Mensch ist, was er isst

„Eure Nahrung soll Eure Medizin sein und Eure Medizin soll Eure Nahrung sein“

Hippokrates (etwa 460-370 v. Chr.)

Vor mehr als 2300 Jahren empfahl Hippokrates, der Urvater der Medizin, Nahrung als Arznei einzusetzen. An dieser Empfehlung hat sich bis heute nichts geändert.

Die Ernährungstherapie setzt gezielt Lebensmittel und Nahrungsergänzungsstoffe ein, um Erkrankungen vorzubeugen und den Gesundheitszustand zu verbessern. Mit Hilfe der Ernährung kann der Körper angeregt und befähigt werden, Erkrankungen selbst zu heilen. Der ganzheitliche Ansatz der Ernährungstherapie zielt darauf ab, die Abwehrkräfte des gesamten Organismus zu stärken, anstatt nur einzelne Symptome zu bekämpfen.

Eine gesunde Ernährung ist unentbehrlich für ein gesundes Leben

Die moderne Zellforschung hat festgestellt, dass der Körper sich tatsächlich alle sieben Jahre erneuert. Wenn alte Zellen absterben, wachsen neue Körperzellen nach. Manche erneuern sich komplett und in kürzester Zeit, andere regenerieren sich nur geringfügig und über mehrere Jahre hinweg. Für diese komplexen Vorgänge benötigen wir jeden Tag hochwertige „Baustoffe“ in Form von gesunder und vollwertiger Nahrung.

Diese „Baustoffe“ können grob in folgende zwei Kategorien eingeteilt werden:
Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine und Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essenzielle Fettsäuren, Aminosäuren, Enzyme sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Wir brauchen von allem etwas. Und das am besten in einer guten Qualität, also frisch und am besten biologisch, um Verunreinigungen mit Chemikalien, wie Glyphosat, zu vermeiden.

Die vitalstoffreichsten Gesundmacher sind grün, roh und chlorophyllreich. Eine Ergänzung mit essbaren Wildkräutern liefert eine enorme Nährstofffülle und organische Spurenelemente, die in der industriellen Landwirtschaft kaum noch vorkommen. Ebenso liefern sie wertvolle Biophotonen (messbare Spuren von Licht in lebendigen Organismen), weil Wildkräuter meist frisch auf den Teller kommen und keine langen Lagerungszeiten hinter sich haben. Gesundheit geht durch den Magen. Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ist die wichtigste Quelle für Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden!

Ballaststoffe – mit großer Bedeutung für Darm und Immunsystem

Mit einer ausgewogenen Ernährung, abwechslungsreich und frisch zubereitet, ernähren wir die gesundheitsförderlichen Bakterien im Darm. Für eine erfolgreiche Anzüchtung gewünschter Kulturen sind wasserlösliche (resistente Stärke, Inulin, Oligofruktose) und unlösliche Ballaststoffe (Flohsamenschalen, Weizen- und Haferkleie) unverzichtbar. Sie wirken wie Dünger und dienen sozusagen der Entwicklungshilfe für die nützlichen Bakterien. Sie sorgen für eine geregelte Verdauung und die Bildung wichtiger kurzkettiger Fettsäuren, die wichtig sind als Signalmoleküle für den menschlichen Stoffwechsel. Zudem sind Ballaststoffe essenziell für unsere Darmflora, um den schützenden Schleim auf unserer Darmschleimhaut zu erhalten und zu erneuern. So kann verhindert werden, dass bakterielle Endotoxine in den Blutkreislauf übertreten (Leaky Gut) und stille Entzündungen im Körper entstehen.
Gewisse Ballaststoffe, wie z. B. Beta-Glukan aus Hafer oder Pektin aus Apfel und Birnen, sind nachweislich in der Lage den Cholesterinspiegel zu senken. Sie haben ebenfalls einen regulierenden Effekt auf den Blutzuckerspiegel.

Fermentierte Nahrungsmittel wie z.B. Sauerkraut, Kefir oder Kombucha sollten ebenfalls auf dem Speiseplan ergänzt werden, weil sie wertvolle Milchsäurebakterien liefern und einen positiven Einfluss auf unsere Darmflora haben.

Aminosäuren – Booster für den Stoffwechsel

Ein weiterer wichtiger Baustein sind die Proteine (Aminosäuren). Sie sind essenziell und müssen täglich mit der Nahrung in bestimmten Mengen aufgenommen werden. Ohne sie können viele Stoffwechselfunktionen im Körper nicht ausgeführt werden. Sie sind wichtig um Körpergewebe wie Muskeln, Gewebe, Haut und Organe zu bilden. Proteine sind beteiligt an der Bildung von Enzymen (biologische Katalysatoren), Hormonen, Prostaglandine (chem. Botenstoffe), Neurotransmittern (Chemikalien zur Übermittlung von Nervenimpulsen) und wichtig für das Immunsystem und die Bildung von Antikörpern. Proteine sind also unverzichtbare Körperbausteine!

Die Natur bietet uns ein außerordentlich breites Spektrum an hochwertigen, pflanzlichen Eiweißquellen wie z. B. Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen), Soja, Quinoa, Nüsse, Samenkörner, Vollkorngetreide. Diese sind zudem sehr wertvoll, weil sie viele sekundäre Pflanzenstoffe beinhalten und somit wiederum unserer Gesundheit zuträglich sind, da sie entzündungshemmende, antibakterielle sowie krebshemmende Eigenschaften besitzen.

Gute Fette

Fette bestehen aus einer Kombination aus Fettsäuren. Lebenswichtig sind dabei die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 (Alpha-Linolensäure), die u.a. in Algen, Kürbiskernen, Leinsamen und Fisch enthalten sind. Ebenso wichtig sind die Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure), die z.B. in Fisch, Sonnenblumenkernen und Sesamkörner vorkommen.

Es gibt mittlerweile sehr gute frische Öle, die man in den täglichen Speiseplan einbeziehen kann, um seinen Bedarf zu decken. Man sollte hierbei auf frische Öle zurückgreifen, insbesondere bei Leinöl. Es gibt mittlerweile zahlreiche Ölmühlen, die tolle, frische Leinölprodukte mit hoher DHA und EPA aus Algen herstellen.
Auch einfach ungesättigte Fettsäuren, wie z.B. Olivenöl sollten auf dem Speiseplan nicht fehlen. Untersuchungen der mediterranen Ernährung zeigen, dass es bei der Vorbeugung von Herzerkrankungen hilfreich ist.

Studien belegen einen signifikanten Einfluss auf Erkrankungen wie Depression, Diabetes, Rheumatoide Arthritis, Krebs sowie auf kognitive Funktionen. Bei chronischen Erkrankungen empfehle ich ein hochdosiertes Omega-3-Algenöl als Nahrungsergänzung hinzuzunehmen, um Entzündungs- und Entgiftungsprozesse zu unterstützen.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe, wie Quercetin, Curcumin, OPC und Sulforaphan sind bioaktive Substanzen, die in vollwertigen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Sprossen, Getreide, aber auch in Schokolade und Rotwein enthalten sind. Sie haben eine wichtige Schutzfunktion und einen regulierenden Effekt auf Hormone, das Immunsystem und die Vorbeugung von Krebs. Es liegen heute zahlreiche Ergebnisse aus epidemiologischen Studien zum Einfluss der sekundären Pflanzenstoffe auf die Gesundheit vor. Die Ergebnisse der neuen Studien bestärken bisherige Einschätzungen, dass sekundäre Pflanzenstoffe bzw. pflanzliche Lebensmittel das Risiko für viele Krankheiten senken können.

Antioxidantien

Antioxidantien sind Substanzen im Körper und in der Nahrung, die den sogenannten freien Radikalen entgegenwirken. Freie Radikale sind hochreaktive, ungebundene Partikel, die als zentraler Faktor beim Alterungsprozess angesehen werden, aber auch als Mitverursacher von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Alzheimer und wiederkehrenden Infekten gelten.

Bestimmte Nährstoffe wie Beta-Carotin, Vitamin E + C, Selen, Zink wirken antioxidativ und unterstützen die Arbeit der antioxidativen Enzyme.

Mineralstoffe und Spurenelemente

Mineralstoffe sind unentbehrlich für ein gesundes Leben! Die Aufgaben der Mineralstoffe in unserem Körper sind vielfältig. Während Vitamine hauptsächlich für den Schutz des Körpers verantwortlich sind und antioxidativ gegen freie Radikale wirken, sind die Mineralstoffe und Spurenelemente für viele Basisfunktionen des Körpers wichtig. 

Zu diesen Funktionen des Körpers zählen, die Synthese von Proteinen, die Unterstützung der Nervenleitung und des Immunsystems, der Energiestoffwechsel und der Aufbau von HormonenMineralstoffe sind aber auch wichtig für die die Entgiftung und die kognitive Leistungsfähigkeit.

Magnesium, eines der zentralen Mineralstoffe im Körper, ist zum Beispiel wichtig für eine normale Nerven- und Muskelfunktion und dient als Aktivator von über 300 Enzymen! Ohne Magnesium würden viele enzymatische Prozesse nicht ordentlich funktionieren. Calcium und Phosphor wiederum sind wichtige Bestandteile der Knochen und Zähne. Das Spurenelement Zink unterstützt das Immunsystem und ist zusammen mit Selen und Jod wichtig für das Haarwachstum, eine intakte Hormonbildung und die Unterstützung der Schilddrüse. Es würde diesen Rahmen sprengen, alle weiteren Funktionen und Mineralstoffe zu beschreiben.