Stoffwechselstörung HPU - Hämopyrrollaktamurie

HPU und der Verlust an lebenswichtigen Mikronährstoffen

Die HPU ist eine kaum bekannte, vererbbare Stoffwechselstörung und betrifft ca. jede 10. Frau. Sie löst im Körper eine unheilvolle Kettenreaktion aus. Bedingt durch Stress bilden sich Substanzen, die den Körper belasten und ihm lebenswichtige Mikronährstoffe rauben. Durch diesen Verlust an Mikronährstoffen wird der Körper geschwächt und in seiner Entgiftungsleistung beeinträchtigt, was gravierende Folgen für die Gesundheit haben kann.

Die Beschwerden und Folgeerkrankungen sind sehr breit gefächert, dazu gehören Erschöpfung, eine niedrige Stresstoleranz, depressive Verstimmungen, Schilddrüsenstörungen, Darmprobleme und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gelenkerkrankungen und Zyklusstörungen.

Genaueres zum biochemischen Hintergrund

Bei der HPU liegt eine Störung des Häm-Syntheseweges vor, d.h. bei der Synthese (Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin läuft etwas nicht regelrecht ab. Das kann problematische Folgen nach sich ziehen.

Es kommt zu einer gestörten Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Sauerstoffversorgung des Blutes sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt. Betroffen sind alle Zellen des Körpers, die einen Zellkern und Mitochondrien aufweisen.

Bei der HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, welches schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper muss es ausscheiden und bindet es an wichtige Mikronährstoffe wie Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um es über die Nieren ausscheiden zu können.

So gehen lebenswichtige Mikronährstoffe verloren, und das über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für unzählige Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper, sowie die körpereigene Entgiftung, nicht mehr richtig ablaufen.

Die HPU führt zu Verlusten an aktivem Vitamin B6, Zink und teilweise auch Mangan Durch den Mangel an diesen wertvollen Mikronährstoffen wird die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, erheblich beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Belastungen mit giftigen Schwermetallen können die Folge sein und ursächlich für zahlreiche Störungen und Erkrankungen sein.

HPU assoziierte Symptome, Beschwerden und Folgeerkrankungen

  • Allgemeine Symptome wie Energiemangel, Schwäche, Abgeschlagenheit, chronische Müdigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsstörungen
  • Entgiftungsstörungen von Quecksilber, Amalgam, Blei, Aluminium, Cadmium, Pestiziden, Insektiziden, Fungiziden, Holzschutzmitteln, Alkohol, Kunststoffen, Lacken, Klebstoffen, Medikamenten
  • Psychische Störungen wie Stimmungsschwankungen Stressempfindlichkeit, schlechte Traumerinnerung, schlechtes Kurzzeitgedächtnis, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Nervosität, Lernstörungen, depressive Verstimmungen, Ängstlichkeit, Aggressivität, Licht-, Geruchs- und Geräuschempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Suchtverhalten, Depressionen, Angststörungen, Psychosen, Autismus und AD(H)S
  • Verdauungsstörungen und Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Blähungen, Verstopfungen, Durchfall, Übelkeit, Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen, Reflux, Magenschmerzen, Bauchschmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Glutenunverträglichkeit, Laktose-, Fruktose-, Sorbit-, Glukose- und Histaminintoleranz, Leaky-Gut-Syndrom, Resorptionsstörungen von Mikronährstoffen, Alkoholunverträglichkeit, verminderter Gallenfluss, Gallensteine
  • Erkrankungen des Immunsystems wie Abwehrschwäche, Infektanfälligkeit, häufige Erkältungskrankheiten, Pilz- und Herpesinfekte, Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto- Thyreoiditis
  • Störungen des Eiweißstoffwechsels mit Störungen des Neurotransmitterhaushalts (Serotonin, Dopamin, GABA, Noradrenalin), Störungen der Sexualhormonbildung (Progesteron, Testosteron), Störungen der Bildung von Schilddrüsenhormonen, Störungen der Bildung von Cortisol, Abbaustörung von Homocystein mit erhöhtem Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Ammoniakabbaustörung, Auf- und Umbaustörung von Aminosäuren (Glutathion, Taurin)
  • Störungen des Zuckerstoffwechsels wie Insulinsynthese- und Sekretionsstörung, Glukoseintoleranz, Insulinresistenz, Diabetes mellitus, Unterzuckerungen, Heißhunger
  • Störungen des Fettstoffwechsels
  • Gynäkologische Erkrankungen wie Zyklusunregelmäßigkeiten, Blutungsstörungen, schmerzhafte Blutungen, Prämenstruelles Syndrom (PMS), Polyzystisches Ovar (PCO), Schwierigkeiten, schwanger zu werden, Schwangerschaftserbrechen, Fehlgeburten, Gestationsdiabetes, Libido- Störungen
  • Störungen von Muskulatur, Bindegewebe, Knochen, Gelenken Muskel- und Bindegewebsschwäche, Knorpel- und Knochendeformationen, Arthrose/Arthritis, Osteopenie/Osteoporose
  • Erkrankungen der Sinnesorgane Sehstörungen, Nachtblindheit, Lichtempfindlichkeit, Grauer Star, Makuladegeneration, Optikusneuropathie, Geräuschempfindlichkeit, Tinnitus, Schwerhörigkeit
  • Störungen und Erkrankungen der Haut, Schleimhäute, Haare, Nägel Juckreiz, Allergien (Nickel, Tierhaare, Milben), Licht-, und Sonnenempfindlichkeit, Neurodermitis, Psoriasis, Entzündungen des Mundraums, Wundheilungsstörungen, Schleimhautentzündungen, Heuschnupfen, Asthma, HNO-Beschwerden, feine Haare, Haarausfall, Nagelbrüchigkeit, Weißfleckigkeit der Nägel

Diagnostik der HPU über einen Urintest

Die HPU kann mithilfe der Messung von HPL-Komplexen im Urin nachgewiesen werden. Der HPU-Test zur Detektion von HPL-Komplexen ist, bei Verdacht auf enzymatische Schwäche des Häm-Syntheseweges, spezifisch. Ich arbeite mit dem Labor KEAC in Holland zusammen, die einen speziellen HPU-Test entwickelt haben, um ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. (HPU ist nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden). Die Materialien für die Laboruntersuchung erhalten Sie in meiner Praxis.

Eine HPU ist gut behandelbar, indem die verlorengegangen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wieder aufgefüllt und dem Körper anschließend wieder zur Verfügung gestellt werden. Eine Entgiftungstherapie ist ebenfalls in Betrachtung zu ziehen, um angefallene toxische Substanzen auszuleiten.