Praxis für Naturheilkunde und ganzheitliche Medizin

Der Mensch ist, was er isst

„Eure Nahrung soll Eure Medizin sein und eure Medizin soll Eure Nahrung sein“
Hippokrates (etwa 460-370 v. Chr.)

Vor mehr als 2300 Jahren empfahl Hippokrates, der Urvater der Medizin, Nahrung als Arznei einzusetzen. An dieser Empfehlung hat sich bis heute nichts geändert.

Die Ernährungstherapie setzt gezielt Lebensmittel und Nahrungsergänzungsstoffe ein, um Erkrankungen vorzubeugen und den Gesundheitszustand zu verbessern. Mit Hilfe der Ernährung kann der Körper angeregt und befähigt werden, Erkrankungen selbst zu heilen. Der ganzheitliche Ansatz der Ernährungstherapie zielt darauf ab, die Abwehrkräfte des gesamten Organismus zu stärken, statt nur einzelne Symptome zu bekämpfen.

Ballaststoffe

Mit einer ausgewogenen Ernährung, abwechslungsreich und frisch zubereitet, ernähren wir die gesundheitsförderlichen Bakterien im Darm. Für eine erfolgreiche Anzüchtung gewünschter Kulturen sind wasserlösliche (resistente Stärke, Inulin, Oligofruktose) und unlösliche Ballaststoffe (Flohsamenschalen, Weizen- und Haferkleie) unverzichtbar. Sie wirken wie Dünger und dienen sozusagen der Entwicklungshilfe für die nützlichen Bakterien. Sie sorgen für eine geregelte Verdauung und die Bildung wichtiger kurzkettiger Fettsäuren, die wichtig sind als Signalmoleküle für den menschlichen Stoffwechsel. Zudem sind Ballaststoffe essenziell für unsere Darmflora, um den schützenden Schleim auf unserer Darmschleimhaut zu erhalten und zu erneuern. So wird verhindert, dass bakterielle Endotoxine in den Blutkreislauf übertreten (Leaky Gut) und stille Entzündungen im Körper verursachen.

Aminosäuren

Ein weiterer wichtiger Baustein sind die Proteine (Aminosäuren). Sie sind essenziell und müssen täglich mit der Nahrung in bestimmten Mengen aufgenommen werden. Ohne sie können viele Stoffwechselfunktionen im Körper nicht ausgeführt werden. Sie sind wichtig um Körpergewebe wie Muskeln, Gewebe, Haut und Organe zu bilden. Proteine sind beteiligt an der Bildung von Enzymen (biologische Katalysatoren), Hormonen, Prostaglandine (chem. Botenstoffe), Neurotransmittern (Chemikalien zur Übermittlung von Nervenimpulsen) und wichtig für das Immunsystem und die Bildung von Antikörpern

Proteine sind also unverzichtbare Körperbausteine!

Die Natur bietet uns ein außerordentlich breites Spektrum an hochwertigen, pflanzlichen Eiweißquellen wie z. B. Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen), Soja, Quinoa, Nüsse, Samenkörner, Vollkorngetreide. Diese sind zudem sehr wertvoll, weil sie viele sekundäre Pflanzenstoffe beinhalten und somit wiederum unserer Gesundheit zuträglich sind, da sie entzündungshemmende, antibakterielle sowie krebshemmende Eigenschaften besitzen.

Gute Fette

Fette bestehen aus einer Kombination aus Fettsäuren. Lebenswichtig sind dabei die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 (Alpha-Linolensäure), die u.a. in Kürbiskernen, Leinsamen und Fisch enthalten sind. Ebenso wichtig sind die Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure), die z.B. in Sonnenblumenkernen und Sesamkörner vorkommen. Es gibt mittlerweile sehr gute frische Öle, die man in den täglichen Speiseplan einbeziehen kann, um seinen Bedarf zu decken. Man sollte hierbei auf frische Öle zurückgreifen, insbesondere bei Leinöl. Es gibt mittlerweile zahlreiche Ölmühlen, die innovative Leinölprodukte mit hohen DHA und EPA aus Algen herstellen.
Auch einfach ungesättigte Fettsäuren, wie z.B. Olivenöl sollten auf dem Speiseplan nicht fehlen. Untersuchungen der mediterranen Ernährung zeigen, dass es bei der Vorbeugung von Herzerkrankungen hilfreich ist.

Studien belegen einen signifikanten Einfluss auf Erkrankungen wie Depression, Diabetes, Rheumatoide Arthritis, Krebs sowie auf kognitive Funktionen.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe sind bioaktive Substanzen, die sich vollwertigen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Sprossen, Getreide, aber auch in Schokolade und Rotwein finden. Sie haben eine wichtige Schutzfunktion und einen regulierenden Effekt auf Hormone, das Immunsystem und die Vorbeugung von Krebs. Es liegen heute zahlreiche Ergebnisse aus epidemiologischen Studien zum Einfluss der sekundären Pflanzenstoffe auf die Gesundheit vor. Die Ergebnisse der neuen Studien bestärken bisherige Einschätzungen, dass sekundäre Pflanzenstoffe bzw. pflanzliche Lebensmittel das Risiko für verschiedene Krankheiten senken können.

Antioxidantien

Antioxidantien sind Substanzen im Körper und in der Nahrung, die den sogenannten freien Radikalen entgegenwirken. Freie Radikale sind hochreaktive, ungebundene Partikel, die als zentraler Faktor beim Alterungsprozess angesehen werden, aber auch Mitverursacher von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Alzheimer und wiederkehrenden Infekten gelten.

Bestimmte Nähstoffe wie Beta-Carotin, Vitamin E + C, Selen, Zink wirken antioxidativ und unterstützen die Arbeit der antioxidativen Enzyme.

Fermentierte Nahrungsmittel wie z.B. Sauerkraut, Kefir oder Kombucha können auf dem Speiseplan ergänzt werden, weil sie wertvolle Milchsäurebakterien liefern und einen positiven Einfluss auf unsere Darmflora haben.

Mikronährstoffe

Die meisten Nahrungsmittel, die wir heutzutage zu uns nehmen, sind leider keine wertvollen Lebensmittel mehr. Sie liefern zwar Energie, führen aber nach Jahren und Jahrzehnten der Fehlernährung zu zahlreichen Erkrankungen. Die krankmachende Wirkung der Fehlernährung beruht nicht nur auf der Überernährung, sondern überwiegend auf der Unterversorgung mit Vitalstoffen.

Vitalstoffe sind unentbehrlich für ein gesundes Leben!

Zu diesen Vitalstoffen, die in der orthomolekularen Medizin zum Einsatz kommen, zählen sowohl Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine als auch Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essenzielle Fettsäuren, Aminosäuren, Enzyme sowie sekundäre Pflanzenstoffe.

Durch die heutige industrielle Landwirtschaft wird Raubbau an unserer Natur und an den Böden betrieben. Unsere Böden sind schadstoffbelastet und stark ausgelaugt, was zu einem drastischen Verlust an Pflanzeninhaltsstoffen führt. Wir können nicht mehr die Mikronährstoffe aufnehmen, weil unsere Böden es einfach nicht mehr hergeben.

Die Analysen einiger Nährstoffgehalte belegen einen drastischen Rückgang des Vitamin- und Mineralstoffgehalts bei Obst und Gemüse. Deshalb ist es um so wichtiger unsere Speicher mit den benötigten Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen aufzufüllen. Dies gelingt durch eine gezielte Ernährung und die Zugabe essenzieller, hochwertiger Mikronährstoffe.